Rockmusik und E-Gitarre: Junge Künstlerin aus Wiesbaden macht Instrumental-Rock und veröffentlicht erste Lieder
WIESBADEN – „Mein erster Song ist mir beim Zähneputzen eingefallen“, erinnert sich die Wiesbadener Gitarristin Vanessa Jung. Vor vier Jahren hat sie ihr erstes Stück geschrieben. Veröffentlicht wurden ihre ersten Lieder und Musikvideos allerdings erst vor wenigen Wochen.
Das Besondere an ihren Liedern: Es gibt keinen Gesang. Das ist beabsichtigt, denn die Künstlerin macht Instrumental-Rock. Die Lieder haben die Struktur eines normalen Songs mit Gesang und sind nicht bloß eine Melodie. „Es gibt Strophen und Refrains, die dann eben mit Instrumenten hervorgehoben werden“, erklärt Jung.
Liebe für die Rockmusik in die Wiege gelegt
Vor rund 20 Jahren hat die damals Achtjährige die Gitarre für sich entdeckt. „Ich habe nur ein bisschen an den Seiten gezogen und konnte die Gitarre dann nicht mehr aus der Hand legen.“ Ihre Eltern meldeten sie bei einer Musikschule an. Obwohl Vanessa Jung sowohl Akustik- als auch E-Gitarre spielt, ist ihre Leidenschaft für die E-Gitarre noch ein bisschen größer. Dazu passt, dass sie gerne alte Rockmusik, etwa von „Led Zeppelin“ und „Guns N‘ Roses“, hört „Das hat mir mein Vater in die Wiege gelegt, der hatte schon immer eine große Vinyl- und Schallplattensammlung.“
Mit 13 Jahren hatte Jung ihren ersten Auftritt in Nordenstadt. Damals spielte die Teenagerin in einer Konfirmations-Band, die hin und wieder auf kleinen Festen auftrat. Seitdem ist die Gitarristin in verschiedenen Bands aktiv, und über die Jahre hat sich dadurch ein Künstlerkreis aufgebaut, der sich gegenseitig unterstützt. So ist beispielsweise die Produktion ihrer vor Kurzem veröffentlichten Lieder und Musikvideos entstanden. Mehrere Künstler aus dem Wiesbadener Umkreis haben ihr beim Schnitt, bei der Aufnahme und bei der Promotion geholfen. Für die Umsetzung hat sie außerdem eine Förderung durch die „Initiative Musik“ erhalten. Musik ist für die Gitarristin nicht nur ein Hobby, sondern sie möchte sie sich auch in Zukunft zum Beruf machen. „Ich war früher unsicher, ob das wirklich machbar ist, und habe deswegen erst mal Publizistik und Wirtschaftswissenschaften studiert, um etwas Sicheres in der Tasche zu haben“, erklärt sie. Danach hat sie sich aber einen Traum erfüllt und an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim einen Bachelorstudiengang mit dem Kernfach E-Gitarre absolviert. Mit einer Besonderheit: Unter den Absolventen ist sie die erste weibliche Gitarristin. „Leider gibt es da immer noch zu wenige Vorbilder, denn das Klischees besteht, dass Frauen zum Beispiel eher Klavier lernen“, sagt Jung, die derzeit im Masterstudiengang weiter an der Popakademie studiert.
Auf der Bühne stehen und unterrichten
„Musiker zu sein ist ein cooler Job, weil man viele verschiedene Sachen machen kann“, betont Jung. Sie möchte später weiterhin auf der Bühne stehen und unterwegs sein, aber auch ihr Können an andere weitergeben und unterrichten.
Wer neugierig auf ihre Musik geworden ist, kann auf allen bekannten Streaming-Plattformen die Songs anhören. „Es sind auch noch weitere Lieder in der Produktion.“
© Emily Davies, Wiesbadener Kurier, 24.09.2022